Bloß nicht im Treibsand stecken bleiben! Wie Sie wieder in den richtigen Flow kommen

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in den richtigen flow kommen

Mögen Sie bestimmte Aufgaben besonders gern? Wahrscheinlich sind das solche, die Ihnen Energie und Selbstvertrauen geben und bei denen Sie sich in Ihrem besten Licht zeigen können.

Und sicher gibt es auch andere Aufgaben, vor denen Sie eher zurückscheuen: Arbeiten, die Ihnen Energie rauben, oder Kontakte, die Sie auslaugen, oder Gespräche, die Sie anstrengen.

In diesen Situationen sollten Sie aufpassen, denn dort könnten Sie schnell in den Nachteil geraten!

Seien wir mal ehrlich: Jeder von uns kennt die Aufträge, auf die man absolut keine Lust hat. Bei denen man schon morgens beim Aufwachen ein schlechtes Gefühl hat, wenn man an sie denkt.

Das Problem dabei ist: Wir grausen uns nicht nur vor diesen Aufgaben, sondern wir sind dabei auch nicht wirklich gut. Es fühlt sich an, als ob wir dabei in Treibsand feststecken und uns jede Bewegung erschöpft. Meist liefern wir dann auch höchstens mittelmäßige Performance ab. Und laufen dabei Gefahr, unseren guten Ruf zu beschädigen.

Was können Sie tun, um solche Situationen zu vermeiden und so zu verhindern, dass sie zum Problem werden?

 

Warum sich manche Aufgaben wie Treibsand anfühlen

Nehmen wir einmal an, Sie sind Rechtshänder. Theoretisch könnten Sie auch mit Ihrer linken Hand schreiben. Aber das würde sich sehr komisch anfühlen, anstrengend, entmutigend. Das gleiche Prinzip gilt für Ihre Leistung in der Arbeit.

 

Kerstin’s Treibsand

Kerstin zum Beispiel hat TIEFGANG als ihren primären Vorzug. Sie sieht sich eine Situation genau an, bevor sie handelt. Sie hört lieber zu, als selbst zu sprechen. Und überlegt sich dann klasse Lösungen mit Substanz. Damit liefert sie ihren Kunden fundierte Vorschläge mit Substanz und Mehrwert.

Kerstin’s Chefin erwartet von ihr, dass sie auch zu Networking Events geht und dort mit ihren Kunden Small Talk macht und die Beziehungen pflegt. Schließlich gehört sowas mit zu den Aufgaben von guten Kundenbetreuern.

Kerstin aber sind diese Abende ein Graus. Sie fühlt sich nicht wohl, wenn sie sich in den Mittelpunkt stellen und „unterhaltsame“ Konversation betreiben muss. Diese Events laugen Kerstin aus und ziehen sie wie Treibsand runter. Logischerweise ist sie dann natürlich auch nicht besonders erfolgreich dabei, ihre Kunden zu beeindrucken. Vielleicht hinterlässt sie sogar einen nachteiligen Eindruck.

 

Der Blick auf den stillen Vorzug

Schaut man sich Kerstin’s Archetypen-Assessment an, sieht man, dass ihr stiller Vorzug PRESTIGE ist. Der stille Vorzug ist der Vorzug, der bei einer Person am wenigsten stark ausgeprägt ist.

Kerstin’s natürliche Stärke liegt also nicht unbedingt darin, von sich selbst überzeugt und mit hohem Anspruch vor anderen aufzutreten. Sie geht nicht gerne in den direkten Wettbewerb, um mit außergewöhnlichen und herausragenden Ergebnissen Aufmerksamkeit und Respekt zu gewinnen. Das kostet sie überproportional viel Energie. Kerstin punktet eben lieber mit ihrem primären Vorzug TIEFGANG und dessen leisen Tönen und klarer Substanz.

 

Warum andere Aufgaben Ihnen Energie und Selbstvertrauen geben

„Urquell” Aufgaben liefern Energie. Wenn Sie an solchen Aufgaben arbeiten, fühlen Sie sich fokussiert und im Flow. Manchmal vergessen Sie sogar die Zeit. Sie strahlen dabei Selbstbewusstsein aus. Ihre Kollegen und Kunden kommen bei solchen Aufgaben zu Ihnen, weil sie genau wissen, dass sie dort exzellente Lösungen liefern.

 

Sandra’s Urquell

Kerstin’s Chefin Sandra zum Beispiel blüht bei Networking-Abenden richtiggehend auf. Sie liebt es, im Mittelpunkt zu stehen und andere mit ihren Erfolgsgeschichten zu unterhalten. Und das strahlt auf ihre Zuhörer aus: die genießen den Kontakt mit ihr und respektieren ihre Meinungen.

Wie Sie sich bereits denken können, ist Sandra’s primärer Vorzug PRESTIGE. Sie setzt sich in ihrem Job hohe Ziele und nimmt ihre Kunden überzeugend auf diese ehrgeizige Reise mit. Vor anderen zu stehen und diese zu Höchstleistungen anzuspornen, macht sie zufrieden und gibt ihr Energie.

 

Spielen Sie Ihre natürlichen Vorzüge aus

Wenn Sie Ihre Produktivität verbessern wollen, fragen Sie sich also zunächst einmal selbst:

  • Welche Aufgaben sind für mich Urquell von Energie?
    Machen Sie mehr von diesen Aufgaben! Nutzen Sie dabei Ihre natürlichen Stärken – denn damit gehen Ihnen diese Aufgaben leicht von der Hand und beflügeln Sie. Mit diesen Aufgaben kommen Sie in den richtigen Flow.

  • Welche Aufgaben fühlen sich für mich an wie Treibsand?
    Vermeiden Sie diese, so gut es geht! Akzeptieren Sie, dass Ihr stiller Vorzug nicht Ihre größte Stärke ist. Es strengt Sie nur an, wenn Sie in diesem Modus agieren müssen. Und das birgt das Risiko, dass Sie bei diesen Aufgaben Punkte verspielen statt Punkte zu gewinnen.

 

Aber was ist, wenn Treibsand-Aufgaben von Ihnen verlangt werden?

Das ja leicht gesagt: „Vermeiden Sie Treibsand-Aufgaben!“ Aber wie soll Kerstin damit umgehen, wenn Sandra sie zu diesen Networking-Abenden schickt?

Sandra ist davon überzeugt, dass der informelle Austausch bei solchen Events mit Kunden ein hervorragender Weg ist, um weitere Aufträge zu bekommen. Das stimmt ja auch – für sie, mit ihrem primären Vorzug PRESTIGE. Und deshalb drängt sie auch ihre Leute dazu, diesen Weg zu beschreiten.

Für Kerstin ist das aber kein besonders erfolgreicher Weg. Im Gegenteil, für sie besteht eher das Risiko, dass sie an diesen Abenden keinen besonders guten Eindruck hinterlässt und dabei auch nur unnötig viel Energie verbrät.

 

Sprechen Sie die Situation offen an

Bei so unterschiedlichen Herangehensweisen hilft erfahrungsgemäß nur das offene Gespräch und die Bereitschaft, Andersartigkeit zu akzeptieren!

Sandra und Kerstin haben ja das gleiche Ziel: erfolgreiche langfristige Kundenbeziehungen und Aufträge daraus. Kerstin kann Sandra erklären, dass es für ihren Persönlichkeitstyp besser funktioniert, dieses Ziel zu erreichen, wenn sie im kleinen Kreis mit ihren Kunden spricht – und dann auch schon konkret über ihre Lösungsideen. Und Sandra muss offen dafür sein, Kerstin ihr Ziel auf ihre persönliche Weise erreichen zu lassen. Das ist gelebte Diversität!

Das Schöne hier ist ja, dass Kerstin und Sandra sich wunderbar ergänzen! Wenn sie ihre Stärken gezielt ausspielen und gemeinsam die Beziehungen zu ihrem Kundenstamm pflegen, können sie sicher mehr erreichen, als wenn Kerstin sich verbiegen muss.

 

Wie ist das bei Ihnen? Wie kommen Sie in den richtigen Flow?

Kennen Sie solche Situationen oder Konstellationen? Was ist Ihr Urquell oder Treibsand? Wie gehen Sie damit um?

Wir freuen uns auf Ihre Beispiele und Kommentare! Schreiben Sie uns gerne an info@mynds.de

 

 

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